Im Themenbereich „Wasserdargebot, Wasserverbrauch, Wasserqualität“ sind alle Problemkomplexe zusammengefasst, bei denen das Wasser im Fokus der Untersuchungen steht. Hydrologische Aspekte sind jedoch in einer Vielzahl weiterer Problemkomplexe integriert (z.B. PK Be‑E.7, PK Be‑E.4) und stellen häufig wichtige Eingangsdaten dar.
Der Themenbereich umfasst drei Problemkomplexe. Im PK Be‑H.1 werden die verfügbaren Wasserressourcen quantifiziert und deren räumliche Variabilität mittels dynamischer Simulationsmodelle beschrieben. Aufbauend auf dem in der ersten und zweiten Phase erworbenen Wissen über die Prozesse und mittels der entwickelten bzw. angepassten Simulationsmodelle werden Szenarien der zukünftigen Entwicklung der Verfügbarkeit von Oberflächen- und Grundwasser, der Veränderung des Grundwasserspiegels durch Grundwasserentnahme und Änderung in der Grundwasserneubildung berechnet. Betrachtet werden die Prozesse auf verschiedenen Raumskalen. Detaillierte Aussagen können für das gesamte Einzugsgebiet des oberen Ouémé (ca. 15.000 km2) erfolgen, da für dieses Kerngebiet alle benötigten Informationen in hoher Auflösung vorliegen. Für das Gesamteinzugsgebiet des Ouémé werden ebenfalls Szenarienrechnungen durchgeführt, hier können jedoch weniger Details z.B. hinsichtlich der Landnutzungsänderung berücksichtigt werden. Ziel dieses Problemkomplexes ist die Entwicklung und Implementierung eines DSS, mit dem der Einfluss von Landnutzungs- und Klimaänderung auf die Wasserverfügbarkeit quantifiziert werden kann. Neben der Wasserverfügbarkeit wird auch der Wasserbedarf für verschiedene Szenarien ermittelt. Diese Informationen können dann ebenfalls für die Entscheidungsunterstützung bei Planungsprozessen berücksichtigt werden.
Basierend auf den Untersuchungen der vergangenen Phase zum Wasserverbrauch im ländlichen und städtischen Raum auf Haushaltsebene wird der PK Be‑H.2 den Wasserverbrauch aufgeschlüsselt nach den Sektoren Landwirtschaft, Haushalt und Industrie für das gesamte Land berechnen. Ziel ist die Erstellung eines Expertenmodells für den Wasserverbrauch unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben und Rahmenbedingungen, welches für die weiteren Planungen in Benin von hoher Bedeutung ist. Die Betrachtung ist räumlich differenziert, so dass Daten u.a. in den PK Be‑H.1 integriert werden. Mit dem Expertenmodell können Szenarien berechnet werden, wie sich der Wasserbedarf in Zukunft in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung gestalten wird.
Viele Fragestellungen erfordern eine kurzfristige Bereitstellung von Niederschlagsdaten. Derzeit werden die Daten der Niederschlagsmesser, von einzelnen Messstationen abgesehen, zentral gesammelt, aufbereitet und stehen danach für Analysen bereit. Die Daten sind daher überwiegend erst mit einer zeitlichen Verzögerung von Monaten verfügbar; zu spät, um auf einzelne Ereignisse reagieren zu können. Im PK Be‑H.3 wird daher ein operationelles „Niederschlags Monitoring System“ für Benin und Westafrika entwickelt und zur Verfügung gestellt, welches an zentraler Stelle in Benin installiert werden soll. Dieses System basiert auf Satellitendaten (TRMM, Meteosat) und hat den Vorteil, zeitlich und räumlich hoch aufgelöste Informationen bereitzustellen. Der Abgleich mit den Niederschlagsstationen ist geplant und ermöglicht, ein konsistentes Gesamtsystem für die Erfassung des Niederschlags zu entwickeln.